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Thüringer Teilnehmer bei überregionalem Erfahrungsaustausch zu "Leerstand im ländlichen Raum"

Nachricht, veröffentlicht am 13.03.2018 von Doreen Handke

Rund 40 Thüringer Akteure aus Politik und Verwaltung nahmen an der Exkursion der LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt im Rahmen des MORO Lebendige Regionen in die Gemeinde-Allianz Hofheimer Land teil.

Die Schwarzburger Gespräche 2017 hatten sich dem Thema „Leerstand im ländlichen Raum“ gewidmet. Matthias Hirschmüller, Leerstandsmanager in der Gemeinde-Allianz Hofheimer Land, berichtete, wie es in seiner Region durch Kräftebündelung und interkommunale Kooperation gelingt, Leerstand in
den Kommunen zu aktivieren und Ortskerne wieder mit Leben zu füllen. Grund genug für die Akteure des Modellvorhabens Lebendige Regionen, der Gemeinde-Allianz im Rahmen des Themenschwerpunktes Leerstand am 23. Februar 2018 einen Besuch abzustatten und möglichst viele Bürgermeister
und Akteure der Verwaltung und Kommunalpolitik für den Erfahrungsaustausch zu gewinnen.

„Aus Erfahrungen lernen!“ - Unter diesem Motto lud die Gemeinde-Allianz Hofheimer Land, eine seit knapp zehn Jahren agierende Allianz aus sieben ländlichen Gemeinden mit 53 Ortsteilen, auf Wunsch vieler externer Interessenten in das interkommunale Bürgerzentrum nach Hofheim ein. Über 85 Personen aus ganz Deutschland folgten der Einladung. Darunter 30 Vertreter aus Politik und Verwaltung des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt und der LEADER-Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt, die sich gemeinsam mit weiteren 13 Akteuren aus dem Ilm-Kreis, der KOMET-Region sowie der Bauhaus-Universität Weimar auf den Weg machten.
Der Bürgermeister von Hofheim und Sprecher der Gemeinde-Allianz sowie drei ehrenamtliche Bürgermeister der Gemeinde Bundorf und Mechenried schilderten den Teilnehmer*innen überzeugend und eindrücklich, mit welchen Maßnahmen und Mitteln es ihnen in einem nunmehr 10-jährigen Prozess
gelungen ist, rund 260 Leerstände in der Gemeinde-Allianz (mit insgesamt rd. 15.000 Einwohnern) wiederzubeleben oder zu beseitigen, neue Infrastruktur- und Versorgungsangebote zu schaffen und so auch den Bevölkerungsrückgang zu stoppen und ins positive umzukehren.

Zu den Bausteinen des Leerstandmanagements zählen neben einer qualifizierten Bestanderfassung, eigens aufgelegte kommunale Förderprogramme zum Bauen im Bestand, Ortskernüberplanungen, die Rücknahme von Bauplätzen sowie die Vermarktung von Leerständen und Baulücken. Die Allianz verfolgt
dabei den Grundsatz, dass Bauen bzw. Renovieren im Ortskern immer günstiger sein muss, als ein vergleichbares Objekt im Siedlungsgebiet.
Dass es neben viel Engagement, Mut und Rückgrat der Bürgermeister auch das Engagement, den Willen und das aktive Mitwirken der Bevölkerung sowie der Vereine, Dienstleister und Gewerbetreibenden vor Ort bedarf, zeigten unter anderem die Beispiele der drei neu gegründeten Dorfläden, die multifunktionalen
Bürgerhäuser oder die neu belebten Ortskerne. Das oft gehörte Argument, „Ja das geht bei Euch, aber nicht bei uns!“, entkräfteten die Gemeinde-Allianz-Vertreter überzeugend. Auch das Hofheimer Land war bis vor wenigen Jahren eine wirtschaftlich sehr schwache ländliche Region, mit hoch verschuldeten Gemeinden, wenig Perspektive, enormen Bevölkerungsverlust, negativen Bevölkerungsprognosen und hohen Leerstandsquoten.

Mit vielen interessanten Eindrücken und Anregungen kehrten die Thüringer Teilnehmer*innen gemeinsam im Reisebus wieder nach Hause. Auf dem Rückweg wurde rege diskutiert, was und wie ggf. der ein oder andere Ansatz in der Heimatregion angegangen und umgesetzt werden könnte. Dass es
hierzu aber weiterer motivierter und überzeugter Mitstreiter bedarf, ist allen klar!


Die Exkursion wurde durch die LEADER Aktionsgruppe Slf-Ru aus Mitteln des ELER Fonds finanziert.

Quelle: Pressemitteilung des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt

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