Besuch des Bundesagrarministers Alois Rainer im Weimarer Land
Nachricht, veröffentlicht am 29.10.2025 von Linus Enke
Die LEADER-Förderung hat sich als wichtiger Baustein für die Entwicklung ländlicher Regionen erwiesen. Beim Besuch von Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) in Thüringen wurde deutlich, wie sehr EU-Mittel zur Stärkung der ländlichen Wirtschaft beitragen. Doch angesichts der geplanten Kürzungen im Agrarsektor ab 2028 wächst die Sorge, dass wichtige Förderprogramme wie LEADER in Zukunft nicht mehr in vollem Umfang zur Verfügung stehen könnten.
LEADER-Förderung: Ein Erfolgsmodell für den ländlichen Raum
Holzdorf/Weimar. Die LEADER-Förderung hat sich als ein wirksames Instrument zur Unterstützung des ländlichen Raums etabliert. In einem aktuellen Besuch von Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) in Thüringen wurde die Bedeutung dieser Fördermaßnahme für die Entwicklung des ländlichen Raums erneut hervorgehoben. Im Rahmen seiner Reise machte Rainer einen Zwischenstopp in Holzdorf bei Weimar, um sich von erfolgreichen Projekten und der effizienten Nutzung von EU-Mitteln einen Eindruck zu verschaffen.
Die LEADER-Förderung zielt darauf ab, innovative Projekte in ländlichen Regionen zu unterstützen und so nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Thüringen als Vorreiter in der Nutzung von LEADER-Mitteln
„Es gibt Signale aus Brüssel, dass die ländlichen Räume auch weiterhin mit Fördermitteln rechnen können“, betonte Rainer und hob hervor, wie wichtig die Fortführung solcher Programme für die Entwicklung von Unternehmen und die Lebensqualität der Menschen im ländlichen Raum sei. Besonders in Thüringen habe man mit der richtigen Kombination aus Eigeninitiative und Förderung durch die EU ein Modell entwickelt, das nicht nur die regionale Wirtschaft stärke, sondern auch den ländlichen Raum als lebenswerten Standort mit Perspektiven für die Zukunft positioniere.
„Die Mittel aus der LEADER-Förderung haben dazu beigetragen, dass wir hier in Thüringen echte Fortschritte erzielen konnten. Neue Arbeitsplätze, ein verbessertes Bildungsangebot und eine attraktive Infrastruktur sind nur einige der vielen positiven Effekte, die wir durch diese Förderung bereits erfahren haben“, erklärte die Geschäftsführerin Bettina Schmidt vom Landgut Holzdorf im Weimarer Land.
www.mdr.de/nachrichten/thueringen/video-966482_zc-1201c59b_zs-4e0ede05.html
Kritik an Kürzungsplänen der EU
Trotz der erfolgreichen Bilanz gibt es jedoch Bedenken. Die EU-Kommission plant, im Agrarsektor ab 2028 Mittel i.H.v. rund 387 Millionen Euro auf weniger als 294 Millionen Euro zu kürzen. Diese Entscheidung sorgt sowohl in Thüringen als auch in anderen Bundesländern für Besorgnis. Wirtschaftsministerin Colette Boos-John betonte, dass gerade die ländlichen Gebiete auf die LEADER-Mittel angewiesen seien, um den Herausforderungen des Strukturwandels und der demografischen Entwicklung zu begegnen. „Die europäische Agrarpolitik muss auch in Zukunft ausreichend finanziert und gerecht verteilt werden“, forderte sie.
Auch Bundeswirtschaftsminister Alois Rainer zeigte sich besorgt über die Pläne der EU und machte deutlich, dass er weiterhin dafür kämpfen werde, die Interessen der ländlichen Regionen auf europäischer Ebene zu vertreten.
Ausblick auf die Zukunft
Die LEADER-Förderung bleibt ein entscheidendes Werkzeug für die Entwicklung ländlicher Gebiete. Die erfolgreichen Beispiele aus Thüringen zeigen, wie gezielte Investitionen nicht nur der Wirtschaft zugutekommen, sondern auch die Lebensqualität in ländlichen Regionen nachhaltig verbessern können. Es bleibt zu hoffen, dass die EU in ihren zukünftigen Entscheidungen die Bedeutung der LEADER-Förderung für die ländliche Entwicklung berücksichtigt und diese auch in den kommenden Jahren weiterhin unterstützt.